Morungen ist ein kleiner, aber historisch besonders interessanter Ortsteil von Sangerhausen. In der Nähe des im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich bestätigten Ortes finden sich die Ruinen von zwei Burganlagen, Alt-Morungen und Neu-Morungen.
Alt-Morungen entstand vermutlich im 11. Jahrhundert, wurde jedoch bereits im 13. Jahrhundert zugunsten von Neu-Morungen aufgegeben und verfiel. Von hier soll der Minnesänger Heinrich von Morungen stammen.
Neu-Morungen ist eine mächtige spätromanische Anlage, die rund einhundert Meter über dem Ort thront. Sie ist seit dem 16. Jahrhundert ebenfalls eine Ruine.
Morungen kann darüber hinaus als langjähriges Zentrum des Sangerhäuser Kupferschieferbergbaus angesehen werden. Der einen Kilometer östlich von Morungen gelegene Karolusschacht galt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als eines der bedeutendsten Bergwerke im Sangerhäuser Raum.
Von der in vorherigen Jahrhunderten bereits im Tagebau betriebenen Förderung zeugen zahlreiche Halden und Pingen (Erdtrichter) im Umfeld von Morungen.
Ihren Namen verdankt die knapp 200 Einwohner zählende Gemeinde vermutlich einem Moor, das sich einst in dieser Gegend befunden hat.
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